Was die Temperaturen angeht, ist der Messeplatz in Basel ein heisses Pflaster. Im Hochsommer werden hier aufgrund der weiträumigen Asphaltfläche und der Bebauungssituation regelmässig rekordverdächtige Temperaturen gemessen. Was die Aufenthaltsqualität in diesem urbanen Raum angeht, ist der Platz dagegen alles andere als ein “hot spot” wenn er nicht vorübergehend durch einen Event wie die Art Basel oder die Herbstmesse belebt wird.
Das Projekt, welches die MCH Group (Messe Basel) heute gemeinsam mit den Bauer Baumschulen und StadtKonzeptBasel der Öffentlichkeit vorstellt, soll zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: zum einen sollen die in Trögen aufgestellten Bäume für Beschattung sorgen und einen positiven Effekt auf das Mikroklima des Platzes ausüben. Zum anderen sollen die integrierten Sitzgelegenheiten den Ort “wohnlicher” machen und zum Verweilen einladen.
Der Messeplatz reiht sich damit ein in das Stadt-Insel Projekt von StadtKonzeptBasel. Das Publikum soll es sich auf den Flâneur Stadt-Möbeln bequem machen und dabei über den öffentlichen Raum der Zukunft nachdenken. Nebst dem Messeplatz sind die schattenspendenden Stadt-Inseln noch bis Ende Oktober in der Freien Strasse und beim Kunstmuseum zu finden.
Der positive Effekt der “Oase” auf dem Messeplatz soll aber nicht nur empirisch spürbar sein, sondern auch wissenschaftlich sauber begleitet und aufgearbeitet werden. Ein Team der Berner Fachhochschule BFH unter der Leitung von Prof. Stefan Jack wird diese aufwendige Funktion übernehmen. Nicht nur die Schattierleistung der Bepflanzung wird Teil der Untersuchungen sein, sondern auch die Ausarbeitung einer Modellierung für mobiles Grün. Damit kann es möglich werden, Funktionalität und Leistung von mobilen Bepflanzungen für einzelne Plätze, Strassen, ganze Quartiere oder sogar Städte zu berechnen. Zudem hat die “Oase” den Vorteil smarter Technologie, die es erlaubt, messgenaue Daten ortsunabhängig abzurufen, präzise zu interpretieren und zukunftsgerichtet zu adaptieren.
Die MCH Group möchte aber den Messeplatz nicht nur mit Projekten “bespielen”, sondern mittelfristig das ganze Viertel nachhaltig aufwerten. Das “Messequartier” (MQ) soll mit Gastronomie, Events, Performances, Trendsportarten und anderen Aktivitäten ganzjährig belebt und beliebt werden. Da der Platz im Besitz der Allmendverwaltung steht, ist man auch auf die Kooperation mit der Stadt angewiesen.
“Für uns ist dieses Pilotprojekt eine gute Gelegenheit, diverse Ideen zu testen, die auch Teil unserer Vision für den Messeplatz sind. Dabei unterstützen wir noch eine gute Sache.”
Roman Imgrüth, CEO MCH Exhibitions & Events
Sobald die Tröge und Bänke stehen, ist das Publikum herzlich eingeladen, Platz zu nehmen. Ein Eröffnungsanlass ist für die zweite Hälfte August geplant, wenn die Sommerferienzeit vorbei ist. Zu diesem Zeitpunkt wird der Platz noch stärker belebt sein, da auch diverse urbane Trendsportarten für Junge und Junggebliebene zum Ausprobieren angeboten werden.
“Für uns ist dieses Pilotprojekt eine gute Gelegenheit, diverse Ideen zu testen, die auch Teil unserer Vision für den Messeplatz sind. Dabei unterstützen wir noch eine gute Sache.” sagt Roman Imgrüth, CEO MCH Exhibitions & Events. “Die Zusammenarbeit mit Bauer Baumschulen und StadtKonzeptBasel ist sehr inspirierend, wir kommen aus ganz unterschiedlichen Ecken, aber haben die gleichen Vorstellungen.“
“Mit der MCH Group haben wir eine zukunftsorientierte und engagierte Partnerin gefunden, welche mit viel Elan neue Wege geht und uns in der Entwicklung und Begleitung dieses Leuchtturmprojektes fundamental unterstützt.”
Sebastian Mühlemann, Projektleiter Bauer Baumschulen
Sebastian Mühlemann, Projektleiter bei Bauer Baumschulen ergänzt: “‘Mobile Green’ verknüpft modernste Technik mit gärtnerischem Fachwissen, damit wir gemeinsam für unsere Zukunft etwas bewegen können und gute, nachhaltige Lösungen finden. Mit der MCH Group haben wir eine zukunftsorientierte und engagierte Partnerin gefunden, welche mit viel Elan neue Wege geht und uns in der Entwicklung und Begleitung dieses Leuchtturmprojektes fundamental unterstützt.“
Prof. Stefan Jack von der BFH führt aus: “Zukunftsorientierte Lösungen für die Gesellschaft zu erarbeiten ist die Strategie der BFH. Hier finden wir eine ideale Gelegenheit uns mit unserem interdisziplinären grossen Fachwissen einzubringen. Mit der Abbildung in rechnerische Modelle können wir die positive Wirkung von Bäumen und Baumgruppen quantifizieren und damit Städte, Gemeinden und Firmen unterstützen, Bepflanzungen effizient zu planen.”
“Eine Aktivierung und Bespielung des Messeplatzes auch ausserhalb von Messezeiten ist wichtig und trägt dazu bei, dass die Messe in Zukunft auch zum Treffpunkt im Quartier wird.”
Mathias F. Böhm, Geschäftsführer StadtKonzeptBasel
Mathias F. Böhm, Geschäftsführer StadtKonzeptBasel ergänzt: “Eine Aktivierung und Bespielung des Messeplatzes auch ausserhalb von Messezeiten ist wichtig und trägt dazu bei, dass die Messe in Zukunft auch zum Treffpunkt im Quartier wird. Mit den Stadtraum-Objekten “Stadt Inseln” und dem “Fontaine” Sprühnebler, welche im Rahmen des Flâneur Festival entstanden, tragen wir zur Attraktivität der Bespielung mit Schatten und Abkühlung in den heissen Sommermonaten bei.”